PRESSEMITTEILUNG 180/2021

Ingolstadt, den 18.11.21

Bauamt sichert Bahnbrücken

Nach einem Schadensereignis auf der Bahnstrecke Münster - Osnabrück wurden deutschlandweit alle Straßenbrücken über Bahnlinien überprüft, um einen ähnlichen Unfall zu vermeiden. Das Staatliche Bauamt Ingolstadt wird infolgedessen drei Bauwerke unmittelbar sichern.

Zum Schutz vor Stromunfällen muss an Brücken über elektrifizierte Bahnlinien ein sogenannter Berührschutz über dem unter Hochspannung stehenden Fahrdraht angebracht werden. Dies wurde in den vergangenen Jahren meist über eine 1,50 Meter breite horizontal über den Fahrdraht auskragenden Platte an der Seiten der Brücke sichergestellt. Die Platte ist an der Bauwerkskappe, den Bereich der Brücke, der den Gehweg, die Schutzplanken und das Geländer trägt, angebracht. Bei zahlreichen Bauwerken wurde zwischen den 60iger und 80iger Jahren eine Bauweise gewählt, bei der die Rückverankerung des Berührschutzes in die Kappe nicht einsehbar ist und damit nicht regelmäßig geprüft werden kann.

Am 5. Juni 2020 stürzte auf der Bahnstrecke Münster – Osnabrück eine auf diese Weise ausgebildete Stahlbeton-Kappe mit auskragendem Berührschutz auf die Gleise. Dies trat plötzlich und ohne Vorankündigung durch Risse im Bauwerk auf. Daher wurden in Deutschland alle Straßenbrücken über Bahnlinien darauf überprüft, ob ein ähnlicher Schadensfall zu erwarten ist. Im Bereich des Staatlichen Bauamts Ingolstadt haben wir drei derartige Brücken identifiziert. Dies sind die Bauwerke:

St 2044; Brücke über DB bei Edelshausen

B 16; Brücke über DB bei Sehensand

St 2049 ; Brücke über DB bei Ronnweg

Bei diesen müssen nun die Rückverankerungen des Berührschutzes erneuert werden. Da hierzu eine aufwendige Planung erforderlich ist und zur Umsetzung die Bahnlinien mehrere Stunden gesperrt werden müssen, können die Maßnahmen nicht kurzfristig sondern erst erst mittelfristig - voraussichtlich in den kommenden 2-3 Jahren - umgesetzt werden. Das Bauamt wird daher bei den betroffenen Bauwerken als Übergangslösung die Kappen vor dem Anprall von Fahrzeugen schützen. Dies geschieht durch das Aufstellen von Leitwänden entlang der Fahrbahn vor den Kappen und einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Brücke.

Die Kosten für die Aufstellung der Leitwände belaufen sich auf ca. 150.000 €. Diese werden vom jeweils zuständigen Baulastträger – der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern – getragen.

gez.

Merk

Bauoberrätin

Auskunft erteilt Ihnen:   Frau Merk, Telefon: (0841) 9346-157