
Neubau WiGe: Ergebnis Wettbewerb für Kunst am Bau
Eine „Neue Mitte“ für die Bereitschaftspolizei
Im Rahmen des Neubaus eines neuen Wirtschaftsgebäudes für die Bereitschaftspolizei in Eichstätt wurde ein Wettbewerb für Kunst am Bau für den Außenbereich ausgelobt.
Im Bewerbungsverfahren wurden aussagekräftige künstlerische Arbeitsbeispiele angefordert. Für die Teilnahme am Realisierungswettbewerb wählte eine Vorauswahljury acht Künstlerinnen und Künstler aus 145 Bewerbungen aus.
Der in Berlin arbeitende Künstler Michael Sailstorfer konnte die Jury mit seiner Arbeit „Rauchsäule“ überzeugen. Seine 8,50 m hohe Metallplastik aus rostfreiem Edelstahl ist inspiriert von der Unendlichen Säule Constantin Brancusis. Sie setzt sich aus identischen, etwa 100 cm breiten, oktaedrischen Modulen zusammen, die sich zu einer gleichmäßigen vertikalen Struktur aufstapeln. Am vorgesehenen Grillplatz installiert, übernimmt das Kunstwerk zugleich die Funktion einer Feuerstelle mit internem Rauchabzug. Die Rauchsäule hinterfragt bewusst die Grenze zwischen Kunstobjekt und funktionalem Gerät. Sie definiert eine elegante Landmarke und schafft einen aktiven, sozialen Ort für die Polizistinnen und Polizisten.
Die Jury stellte fest, dass sich der Entwurf durch eine Vielzahl überzeugender Aspekte auszeichnet: Die Positionierung der Arbeit, die einen sozialen Raum bildet und markiert, die hohe bildhauerische Qualität, den kunsthistorischen Bezug zu Brancusis endloser Säule, die durch eine geschickte künstlerische Modifikation eine zusätzliche Funktion als Feuerstelle erschafft. Die Größe, Proportion und Materialität der Skulptur überzeugen, auch und vor allem im Zusammenspiel mit der Architektur und dem Außenraum.
Der zweite Platz ging an die Künstlerin Susi Gelb mit ihrer Arbeit „Perspektivwechsel“. Ihre mehrteilige Installation setzt sich aus einer Säule mit spiegelnder Edelstahlverkleidung, einer mit der Spiegelung korrespondierende Steinskulptur sowie einer großflächigen Wandmalerei zusammen. Laut Jury ist die Arbeit vielschichtig und mehrdimensional, d. h., sie wirkt auf verschiedenen Ebenen und lässt unterschiedliche Interpretationen zu. Interaktive Elemente laden die Menschen ein, aktiv teilzunehmen und die Kunst auf persönliche Weise zu erleben.
Mit dem dritten Platz zeichnete die Jury die Arbeit „Ellbogen und Knie“ von Gerhard Meyer aus. Das Kunstwerk besteht aus gleichlangen Rundhölzern, die mithilfe einer Schalenform zu einer abstrakten, organischen, wellenähnlichen Form arrangiert und ineinander verschraubt werden. Gemäß Jurykommentar besticht die Skulptur durch ihre anmutende, organische Form, die im Dialog mit der gradlinigen Architektur steht. Durch ihr Material und Größe strahlt sie Kraft und Präsenz aus.
Die Wettbewerbsbetreuung erfolgte durch Herrn Florian Froese-Peeck aus München.